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“Über den Wolken …”: TweetUp als Marketinginstrument

Follower, Mentions und Impressions: Das sind Einheiten, in denen Social Media Marketingaktivitäten gemessen werden. Wer als Unternehmen aber nicht immer nur auf Online-Werbung setzen möchte, um in den Timelines der User zu erscheinen, setzt auf Influencer. Das war der Plan des niederländischen Unternehmens De Boer bei der Warsteiner Montgolfiade. Zwei Influencer, ein überdimensionaler Heißluftballon und über 100 Tweets: Fertig war der erste TweetUp “Über den Wolken”.  

Was ist eigentlich ein TweetUp?

Das erste Mal, dass mir der Begriff “Tweet Up” unter die Augen kam, war 2009. In dem Artikel des Online Magazin Mashable “HOW TO: Organize a Successful Tweetup” wurden die “Do and Don’ts” beschrieben, die aus heutiger Sicht eher altbacken anmuten.  Eine Beschreibung bei Wikipedia Deutschland habe ich in diesem Fall nicht gefunden. Vielleicht überlege ich es mir und schreibe/beantrage einen ersten deutschen Wikipedia-Artikel “TweetUp?” 😉 Scherz beiseite. Annette Schwindt hat eine Definition zu TweetUp veröffentlicht, die es auf den Punkt bringt:

ZITAT: “TweetUp ist eine Wortschöpfung aus Twitter und meet up = sich treffen. Allgemein definiert ist also ein TweetUp ein persönliches Treffen von twitternden Menschen anlässlich einer bestimmten Veranstaltung. Meistens kennen sie sich schon über Twitter und tauschen sich dort über bestimmte Themen aus.”

Und genau für diesen Zweck wurden Daniela Sprung von Bloggerabc und ich von dem niederländischen Unternehmen De Boer, die voll ausgestattete Eventlocations sowie Zelte und mobile Hallen vermieten, gebucht. De Boer war auch einer der Sponsoren der Warsteiner Veranstaltung und hatte an Ort und Stelle große Zelte aufgestellt. Na ja, Zelte in diesem Sinne waren es eigentlich nicht. Eher Konstruktionen, die stabil wie ein Gebäude wirken. Ruck zuck kann man auf diese Weise eine einfache Wiese in eine Eventlocation verwandeln. Beeindruckend.

Live-Bericht über Twitter

Die Idee des Unternehmen war es, eine Tag lang eine Live-Berichterstattung über Twitter zu stemmen. Ziel war es, für 12 Stunden – insbesondere auf Twitter – Reichweite aufzubauen, die Veranstaltung zu pushen bzw. zu “trenden”. Dafür waren Daniela und ich ins Boot geholt worden. Unterstützt und eingeladen wurden wir dabei vom geschätzten Social Media Experten Christoph Müller-Girod. Und genau das taten wir dann auch.

Schon vor dem Abflug haben wir alles in Tweets dokumentiert. Unsere Stimmung war sehr gut, denn man bekommt nicht immer die Chance in einem Heißluftballon gen Himmel zu fliegen. Hand Shake mit dem Piloten, einsteigen in den Ballon und die 14 anderen Fahrgäste begrüßen: Alles war Teil unseres TweetUps.

Dann war es endlich soweit und wir hoben zusammen mit 160 !!! anderen Heißluftballons ab auf große Fahrt. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Geplant war eine Fahrt bis nach Lippstadt. Doch weil es so warm war, dazu noch sonnig und fast windstill, reichte es nur für 10 Kilometer, die wir aber dennoch genossen. Trotzdem war noch Zeit für Interviews, Fotos, Videos und natürlich Tweets, Tweets, Tweets.

5 Tipps für ein erfolgreiches TweetUp

Den Erfolg unserer Aktion hat Daniela in ihrem Blogartikel wunderbar dargelegt. Grund für diese immense Viralität unsere Beiträge waren diese grundlegenden Dinge, auf die wir besonders Wert gelegt haben:

1. Eindeutige Hashtags

Die richtigen Hashtags sind das A und O eines TweetUps. #TweetUp #montgolfiade #DeBoerdigital #warsteiner: Das waren unsere Hastags, die wir im Vorfeld ganz bewusst ausgewählt haben. Neben dem Event und dem Ausrichter war uns der spezielle Hashtag #DeBoerdigital wichtig. Den haben wir ganz bewusst ausgewählt, um nach der Aktion genau nachvollziehen zu können, wie hoch die Impressions der Tweets waren.

2. @unternehmen

Zusätzlich zum Hashtag entspricht es der Netiquette, das einladenden Unternehmen unter/oder den Veranstalter mit dem  zu erwähnen. Versehen mit dem @-Symbol wird Twitter-Account bei den eigenen Followern ins Gespräch gebracht.

3. Akkus, Licht und Smartphone

12 Stunden lang berichten, da muss die eigenen Technik tiptop in Schuss sein. Wer sich nicht sicher ist, ob sein Smartphone “Dauertweeten” aushält, sollte vielleicht über ein zusätzliches externes Akku nachdenken. Genauso wichtig sind die Lichtverhältnisse. Wir hatten Sonne satt. Das bedeutet: Immer darauf achten, dass man mit dem Rücken zur Sonne steht, außer man möchte besondere Effekte erzielen.

Das man bei einem Event viel Lichtquellen hat, ist aber eher selten. Umso wichtiger ist es, auf diesen Aspekt zu achten. Das Blitzlicht am Handy hat nur eine kurze Strahlkraft. Vielleicht stellt man sich dann in die Nähe einer Lichtquelle oder benutzt einen zusätzlichen Blitz.

Es kann auch passieren, dass eine schnelle Bildbearbeitung umgesetzt werden muss. Da empfiehlt es sich, schon im Vorfeld, passende Apps wie beispielsweise PicsArt aus dem Effeff zu kennen.

4. Aus allen Rohren schießen

Viel Twittern ist für die Reichweite sehr gut, aber alle anderen Social Networks mit bedienen, damit erreicht man noch mehr. Unser Fokus lag auf jeden Fall bei Twitter. Aber wir haben auch über unsere anderen Kanäle wie Instagram oder Facebook über das Event berichtet. Das schafft weitere Reichweite über Twitter hinaus.

5. Review im Blog

Auch eine Nachbereitung – wie dieser Blogartikel – schafft Aufmerksamkeit und sollte bei der Planung des Events sowie der Buchung der Influencer mit berücksichtigt werden.

Fazit

Für mich war es ein toller Tag. Über den Wolken, da ist die Welt eben immer noch grenzenlos! Herrliches Sommerwetter und eine Fülle an Fotomotiven, die ihres gleichen suchen. Aber dieser erste TweetUp über den Wolken sagt mir auch: Twitter hat als Social Media Kanal seine Berechtigung.

In Deutschland ist die Bedeutung zwar nicht so hoch angesiedelt wie in den Niederlanden, den USA, England usw. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Versuche die Plattform attraktiver zu machen, gibt es immer wieder – sei es nur eine Aufweichung der Zeichen, den Kauf von Periscope etc. Mir persönlich macht Twitter Spaß nicht nur im Beruf, sondern auch als private Austauschplattform.

Wie erfolgreich ein TweetUp als Marketinginstrument für ein Unternehmen sein kann, bestätigt sich für mich mit diesem Event erneut. Es ist schon erstaunlich, wie drei Menschen mit ihren Smartphones eine solche Fülle an Content produzieren können, der dann über Twitter auch noch eine so große Verbreitung findet, oder?